Bundesminister fordert Verbot von Plastiktüten

Müller: »Wenn wir so weiter machen, versinken wir im Müll« / Auch Mexiko-Stadt verbietet künftig Einweg-Plastik

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Im Kampf gegen Plastikmüll hat Entwicklungsminister Gerd Müller ein sofortiges Verbot von Plastiktüten gefordert. »Das Verbot von Plastik-Strohhalmen genügt nicht, Deutschland sollte nicht auf Europa warten und Einweg-Plastiktüten sofort verbieten«, erklärte der CSU-Politiker in der »Augsburger Allgemeinen«. »Wenn wir so weiter machen, versinken wir im Müll«, warnte Müller. Müll werde wie der Klimawandel zu einer globalen Überlebensfrage. Die Menge von derzeit zwei Milliarden Tonnen Abfall jährlich könnte bis zum Jahr 2050 um 70 Prozent steigen, der Plastikmüll in den Meeren sich in dieser Zeit sogar verzehnfachen.

Der Minister verwies auf afrikanische Länder, die bereits Plastiktüten verboten hätten. »Was Ruanda, Kenia und Uganda können, müssen wir auch schaffen«, sagte er. »Es kann nicht unser Ziel sein, den Müll nun einfach in andere Länder wie Malaysia zu schicken.« Müller hatte sich in der Vergangenheit zudem offen für eine Plastiksteuer gezeigt.

Die Zahl der verbrauchten Plastiktüten geht stark zurück, seit der Handel dafür - freiwillig - Geld nimmt. Weiterhin kostenlos sind die dünnen Beutel für Obst oder Gemüse.

Die Bundesregierung will erreichen, dass nur noch sortierter und gut recycelbarer Kunststoffabfall ins Ausland verkauft werden darf. Hintergrund sind Berichte über Plastikvermüllung in Ländern wie Malaysia oder Indonesien, in die auch deutsche Unternehmen Abfall exportieren. Die EU will zudem Einweg-Produkte wie Plastik-Strohhalme verbieten.

Auch in Mexiko-Stadt dürfen ab Ende nächsten Jahres keine Einweg-Plastiktüten mehr verkauft werden. Die Stadt verabschiedete am Donnerstag ein entsprechendes Gesetz. Verboten werden demnach auch Strohhalme, Plastikbesteck und Kaffeekapseln. Agenturen/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal