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Nicht noch mehr Superpflanzen
Haidy Damm über den Deutschen Bauernverband in Zeiten des Klimawandels
Der Klimawandel bedroht die Landwirtschaft. Während Dürre und Überschwemmungen Bäuer*innen in Teilen der Welt vermehrt in die Flucht treiben, scheint auch in Deutschland der Handlungsbedarf zu wachsen. Der Hitzesommer 2018 hat die Folgen spürbar gemacht, die Auswirkungen der Prognosen für die kommenden Jahre werden vorstellbar.
Die moderne Landwirtschaft hat diese Entwicklung mit verursacht, ist aber ebenso von den Folgen betroffen. Deshalb sind Landwirte besonders gefordert. Von ihnen werden Veränderungen erwartet, die vom Balkon der Stadtwohnung aus oftmals leicht umzusetzen scheinen. Doch es geht um komplexe Ökosysteme, die seit Jahrzehnten durch Flurbereinigungen und Pflanzenschutz wirtschaftlich fit gemacht wurden.
Auch die Lobby der Landwirte sucht lieber nach einfachen Lösungen. In seiner Rede zum Deutschen Bauerntag hat Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied seine Position bekräftigt, Gentechnik könnte beim Klimawandel als Heilmittel einspringen. Er verspricht sich von neuen Verfahren Pflanzen, die sowohl Dürre als auch Überschwemmungen vertragen. Superpflanzen gegen Klimawandel? Genpflanzen gegen Hunger? Eingelöst wurde bisher keines dieser Versprechen - auch, weil es einfach die falsche Antwort auf komplexere Probleme ist.
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