Szenen einer rot-roten Ehe

Andreas Fritsche spinnt die Äußerung eines Politikers weiter

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 1 Min.

Nicht als Ehe, aber als eingetragene Lebenspartnerschaft hat Brandenburgs Finanzminister Christian Görke (LINKE) den Bund mit der SPD bezeichnet. Den Bund nicht fürs Leben, doch immerhin für zehn Jahre. Das Verhältnis beider Parteien lässt sich durchaus als Beziehungskiste beschreiben: Es war keine Liebe auf den ersten Blick. 1999 gab die SPD der PDS einen Korb. 2004 küsste Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) inniglich Linksfraktionschefin Dagmar Enkelmann. Doch wegen Hartz IV machte diese schon bei den Sondierungsgesprächen Schluss mit ihm. 2009 drückte Platzeck plump von hinten seine Lippen auf die Haare von Linksfraktionschefin Kerstin Kaiser, was ihr gar nicht gefiel. Aber politisch kamen sie zueinander. Die Partnerschaft der beiden Parteien begann.

Während die SPD von 1999 bis 2009 mit der CDU fremdging, ist die LINKE immer treu geblieben. Zoff gab es zwischendurch und zuletzt reichlich. Die Flitterwochen sind lange vorbei. Doch mit anderen Partnern wäre es garantiert nicht harmonischer gelaufen. Nun deutet sich eine Ménage à trois an, eine Dreiecksbeziehung, bei der die Grünen für etwas mehr Leidenschaft sorgen müssten. Die kennen sich aus damit. 1990 hatten sie sich in eine Dreiecksbeziehung mit SPD und FDP gestürzt. Die allerdings hielt keine vier Jahre.

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