Steuerhilfe

Haidy Damm über höhere Abgaben auf Fleischprodukte

  • Haidy Damm
  • Lesedauer: 2 Min.

Als die Präsidentin des Umweltbundesamtes vor zwei Jahren vorschlug, die Steuern auf Fleisch zu erhöhen, erntete Maria Krautzberger viel Kritik. Nicht mal die Grünen wollten sich die Idee zu eigen machen, mit der erhöhten Mehrwertsteuer Klimaschutzmaßnahmen zu finanzieren. Dabei war der Einfluss der Agrarbranche auf den Klimawandel längst belegt.

Jetzt fordert der Tierschutzbund, neben einer CO2-Steuer auch eine erhöhte Abgabe auf Fleisch einzuführen, und trifft auf Zuspruch. Grüne, Sozialdemokraten und selbst die Union scheinen nicht abgeneigt. Nur soll das Geld für mehr Tierwohl ausgegeben werden. Nach dem Motto: Julia Klöckner schafft das nicht allein, greifen wir ihr unter die Arme.

Im Gegensatz zum Klimawandel als gesamtgesellschaftlicher Herausforderung liegt die Verantwortung für das Tierwohl aber in erster Linie bei Landwirten und Agrarministerium. Doch Vorschläge wie verbindliche Haltungskennzeichnungen verschimmelten schon bei Klöckners Vorgängern in den Schubladen. Dabei werden Verbraucher erst dann in die Lage versetzt, an der Ladentheke mehr Tierwohl zu belohnen. Mit der erhöhten Mehrwertsteuer von 19 Prozent sollen sie finanzieren, was bisher politisch nicht durchsetzbar war.

Der hohe Fleischkonsum wird damit auch nicht reduziert. Bei einem Kilo Hackfleisch vom Discounter für 3,69 macht der Unterschied gerade mal 42 Cent aus. Bei der Biovariante im gleichen Laden ist der Preis schon einen Euro höher. Da lohnt der Griff zum Billigprodukt noch mehr.

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