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Trump lernt - Gott stehe uns bei!
René Heilig zur Reaktion des US-Präsidenten auf den russischen Raketenunfall
»Die Vereinigten Staaten lernen viel von der gescheiterten Raketenexplosion in Russland«, twitterte der US-Präsident zu Wochenbeginn und teilte der Welt mit: »Wir haben eine ähnliche, wenn auch fortgeschrittenere Technologie.« Folgt man den zuständigen US-Fachleuten, so ist das mit den eigenen und natürlich fortschrittlicheren Technologien eine Lüge. Dass die USA jedoch aus dem Unfall beim Start eines atomar angetriebenen russischen Flugkörpers lernen, stimmt. Fragt sich nur was? Mitgefühl mit den Opfern und all jenen, die mal wieder unter der Bedrohung durch eigene Atomwaffen leiden, offenbar nicht. Dass Trump auch haben will, was Putin hat, ist allenfalls infantil, jedoch keine vernünftige Schlussfolgerung aus dem Debakel am Weißen Meer. Wie einst im Atomstreit mit seinem nun neuen »Freund« Kim beharrt der White-House-Man darauf, dass sein roter Knopf der allergrößte ist.
Dabei ließe sich aus dem Unfall wahrlich viel Gescheites ableiten. Wäre Trump lernwillig, so hätte er Putin direkt angesprochen: Mr. President, lassen Sie uns die letzten Reste der Rüstungskontrolle bewahren und umgehend über neue Verträge sprechen. Wagen wir gemeinsam mehr Vertrauen! Schaffen wir Transparenz! Doch vermutlich hätte man im Kreml erst einmal nachschauen müssen, was Transparenz ist. Denn noch immer schaffen die Verantwortlichen keine Klarheit über das Ausmaß des jüngsten Atomunfalls.
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