68 Festnahmen am Rande des G7-Gipfels

Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei / 38 Menschen in Untersuchungshaft

  • Lesedauer: 2 Min.

Bayonne. Bei einer unangemeldeten Demonstration gegen den G7-Gipfel in Südfrankreich ist es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei Protestierenden gekommen. Gipfelgegner versuchten am Samstag in der Stadt Bayonne, Absperrungen zu überwinden, Steine flogen. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Wasserwerfer ein. Mindestens 68 Menschen wurden festgenommen. 38 der Verdächtigen seien in Untersuchungshaft genommen worden, meldete die Präfektur des Departements Pyrénées-Atlantiques am Samstagabend. Bayonne ist eine Nachbargemeinde des Badeorts Biarritz, wo der G7-Gipfel stattfindet.

Offenbar beteiligte sich auch die deutsche Polizei an dem Einsatz: Eine AFP-Reporterin beobachtete mehrere Polizeiwagen mit deutschen Kennzeichen. Details über den Einsatz wurden zunächst nicht mitgeteilt. Zuvor waren drei Deutsche bei Biarritz festgenommen und wegen angeblich geplanter Gewalttaten zu zwei bis drei Monaten Haft verurteilt worden.

Die einzige genehmigte Demonstration im Umfeld des G7-Gipfels war am Samstag friedlich verlaufen. Tausende Gipfelgegner zogen vom südfranzösischen Hendaye ins nahegelegene Irún im spanischen Baskenland. Nach Angaben der Veranstalter nahmen an dem Protestzug 15.000 Menschen teil, die Polizei sprach von 9000 Teilnehmern. Die Gipfelgegner teilten via Twitter mit, sie würden am Sonntag angesichts der massiven Polizeipräsenz in der Region auf ursprünglich geplante Aktionen an sieben Orten rund um Biarritz verzichten.

Unterdessen haben die Chefs der G7-Staaten den Gipfel mit Beratungen zur Lage der Weltwirtschaft fortgesetzt. Auch die internationale Sicherheitslage sollte am Sonntag in der ersten Arbeitssitzung der Staats- und Regierungschefs aus den sieben wichtigsten westlichen Industrieländern zur Sprache kommen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte das Spitzentreffen am Vorabend als Gastgeber eröffnet. Agenturen/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal