Rapper Smudo: Faschismus und AfD, »das gehört zusammen«

Initiative »Laut gegen Nazis« wendet sich mit prominenten Künstler gegen eine Normalisierung von Rassismus

  • Lesedauer: 2 Min.

Hamburg. Angesichts der Wahlerfolge der AfD in Sachsen und Brandenburg hat Rapper Smudo von den Fantastischen Vier vor einer wachsenden gesellschaftlichen Akzeptanz des Rechtsextremismus gewarnt. »Das Wort Faschismus und das Wort AfD, das gehört zusammen«, sagte er am Montag bei einer vom Verein »Laut gegen Nazis« organisierten »Protest-Pressekonferenz« in Hamburg. Viel zu oft würde der Rechtsruck verharmlost und die Einstellung dagegen als »Understatement« abgetan. Die AfD sei aber nicht einfach nur die Partei der Abgehängten. »Das ist nicht wahr. Die werden nicht gewählt trotz des Rassismus, die werden gewählt wegen des Rassismus.«

Ähnlich äußerte sich Sänger Sebastian Krumbiegel von den Prinzen per Videostatement: Die AfD werde wegen der Inhalte gewählt, »nicht vordergründig aus Protest. Die Inhalte sind völkisch, die Inhalte sind nationalistisch, antisemitisch, rassistisch - das sollten wir nicht vergessen.«

Es müsse verhindert werden, »dass Faschisten sich unter uns mischen und salonfähig werden«, sagte Raphael Brinkert von der Agentur Raphael Brinkert. Mit der AfD geschehe aber genau dies, sagte Jörn Menge von »Laut gegen Nazis«. »Für Rassismus und Menschenverachtung darf es kein Verständnis und keine Toleranz geben«, meinte Audiolith-Label-Chef Lars Lewerenz. »Null. Gar nichts.«

Die Initiative »Laut gegen Nazis« engagiert sich seit 15 Jahren mit prominenten Künstlern wie den Fantastischen Vier gegen Rechtsextremismus. Vor der Landtagswahl in Sachsen habe man das antirassistische »Unteilbar«-Bündnis unterstützt, war vorher bei den rassistischen Protesten in Freital präsent gewesen, erklärte Laut-gegen-Nazis-Sprecher Jörn Menge gegenüber »nd«. Auch vor den Landtagswahlen in Thüringen kann sich die Initiative vorstellen, Protest vor Ort gegen die AfD zu unterstützen. »Wir gucken grade, was es gibt«, so Menge. Möglicherweise werde man auch am 27. Oktober selbst präsent sein. An diesem Tag wird in Thüringen gewählt.

Die Initiative kritisiert auch die Berichterstattung vieler Medien zu den Wahlen in Brandenburg und Sachsen. »Manche Medien« trügen zu einer »Normalisierung von Rassismus« bei, berichteten aber wenig über das politische Engagement von Künstlern. »Oft wird von Medien nach Konzerten nur über den Sound oder die Lightshow berichtet, dabei hält Smudo mittlerweile auf jedem Konzert eine zweiminütige Rede gegen die AfD«. dpa/nd

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