Keine Macht dem Kapital

Nicolas Šustr will die Stadt demokratisch entwickeln

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist ein denkwürdiger Moment beim wirtschaftspolitischen Frühstück der Industrie- und Handelskammer, als deren Hauptgeschäftsführer Jan Eder der LINKE-Abgeordneten Gaby Gottwald unter Applaus mit der Begründung ins Wort fällt, sie möge politische Statements lieber im Abgeordnetenhaus tätigen. Signa-Gründer René Benko durfte da schon lange ohne kritische Fragen über seine Vision und Vita sprechen.

»Auch ich musste in der breiten Öffentlichkeit Vertrauen aufbauen, dass ich es nicht wegen der Immobilien mache, sondern für die Zukunft der Innenstädte«, so einer seiner Sätze. Er meint damit weit ausstrahlende Inwertsetzungsprojekte für in die Jahre gekommene Kaufhäuser. Er lebt den neoliberalen Traum der privatisierten Stadtentwicklung. Seinen finanziellen Vorteil verbrämt er zum Gemeinwohlinteresse.

Gegner dieser Planung nach Gutsherrenart nennt Jan Eder »das eine oder andere Fleisch gewordene Investitionshindernis«. Es zeigt, dass die Investoren ihre Macht über die Stadt schon für gottgegeben halten. Bürger und Politik müssen sie endlich in die Schranken weisen.

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