• Kultur
  • Bücher zum Verschenken

Papa, bist du jetzt verrückt?

  • Lesedauer: 2 Min.

Als Katja Hauck vierzehn war, wurde sie aus dem Schulunterricht gerufen, denn ihr depressiver Vater Uwe Hauck hatte versucht, sich umzubringen. Jetzt ist sie sechzehn und hat die Korrespondenz, die sie mit ihrem Vater anschließend führte, um ihn besser zu verstehen, als Buch veröffentlicht: »Lieber Papa, bist du jetzt verrückt geworden? Mein Vater, seine Depression und ich«. Darin schreibt ihr Vater: »Ich hatte immer wieder das Gefühl, defizitär zu sein, euch kein guter Vater zu sein, nicht präsent genug, nicht meiner Rolle zu entsprechen.« Katja schreibt ihm später einmal: »Was ich aber wirklich sagen kann, dass ich mich mit dir als meinen Papa sehr wohlfühle.« Das ist kitschig und voyeuristisch, aber auch lehrreich und horizonterweiternd. Denn über Depressionen kann man gar nicht genug reden - und doch wird das viel zu selten getan. Uwe Hauck bloggt zum Thema und hat über seine psychischen Erkrankungen vor zwei Jahren das Buch »Depression abzugeben - Erfahrungen aus der Klapse« veröffentlicht. Dieses zu lesen lohnt sich ebenso wie die Lektüre der Briefe zwischen ihm und seiner Tochter. Schätzungen zufolge wachsen in Deutschland drei Millionen Kinder mit psychisch kranken Eltern auf. Oft werden sie mit ihnen alleingelassen. Hier rät der Vater: »Warte nicht darauf, dass irgendetwas kommt, das dein Leben gut macht« - unter der Überschrift: »Lebe!« (Lübbe, 220 S., br., 16 €).

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal