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Die Rückkehr der Poltergeister
Das Hauen und Stechen um den Brexit geht weiter, ist sich Uwe Sattler sicher
Vier Wochen war es ruhig um den Brexit. Nach dem offiziellen Ausscheiden des Königreichs aus der EU Ende Januar hatten der Briten-Premier Johnson und die Brüsseler Oberen keinen Grund mehr zu poltern. Das könnte sich ab Montag ändern, wenn über die Zukunft der Beziehungen geredet wird. In der vergangenen Woche hatten beide Seiten ihre Verhandlungslinien vorgelegt und schon mal öffentlich die Messer gewetzt.
Klar wurde bei dem Vorgeplänkel: Kontinental- und Inseleuropa liegen wie eh und je über Kreuz. Freihandel? Bedingungslos, sagt London - nur nach unseren Regeln und ohne Dumping, betont Brüssel. Zuständigkeit des Europäischen Gerichtshofs bei Streitigkeiten? Wer sonst, fragen die EU-Verhandler - keinesfalls beuge man sich den Europäern, bekräftigt Downing Street. Sozialschutz für EU-Bürger im Kingdom und für Briten auf dem Festland? Selbstverständlich, heißt es hier, nur befristet, ist die Meinung dort.
Dass es bis Jahresende eine Einigung nicht nur in diesen Fragen gibt, ist wenig wahrscheinlich. Auch, weil niemand den Gesichtsverlust riskieren wird. Da ist noch viel Raum für großes Drama dies- und jenseits des Ärmelkanals. Ob es mehr bringt als weiteres Kopfschütteln über Starrköpfigkeit und verbohrte Politiker, steht auf einem anderen Blatt.
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