Klassentreffen

17 Pokalsiege, zehn Meistertitel, ein Europapokalsieg - fast 30 Jahre nach dem Ende der DDR begegnen sich sechs ehemalige Oberligisten in der 3. Liga

  • Lesedauer: 3 Min.

Mit Moral einen Punkt gerettet

Ismail Atalan siegte auch in seinem zweiten Spiel als Trainer des Halleschen FC nicht, doch Marcel Hilßner rettete dem Team immerhin einen Punkt. Die Leihgabe des SC Paderborn sorgte mit seinem Tor in der Nachspielzeit (90.+2) für das verdiente 1:1 (0:0) gegen den FC Ingolstadt, der durch Caniggia Elva (48. Minute) in Führung gegangen war. Damit stoppte der HFC seine Niederlagen-Serie nach sechs Pleiten in Serie. »Das war ein geiles Gefühl. Endlich ist es so weit. Das Tor war die pure Erlösung«, sagte Hilßner bei »MagentaSport«. »Das war ein absolutes Kampfspiel. Wir wussten, dass wir unsere Chance bekommen werden. Jetzt haben wir den Bock umgestoßen.« Atalan meinte: »Die Mannschaft hat Moral gezeigt. Das war ein Schritt nach vorn.«

Zwickau verliert in Uerdingen

Leon Jensen schießt nicht jeden Tag zwei Tore. Für den Mittelfeldspieler ist es deshalb doppelt bitter, dass seine Mannschaft trotz seiner beiden Treffer mit 2:4 beim KFC Uerdingen verlor. Jensens (8./48.) Tore genügten gegen die Krefelder Treffer durch Osayamen Osawe (12./90.+3), Christian Kinsombi (28.) und Tom Boere (74.) nicht. Bereits am vergangenen Spieltag hatte Zwickau gegen Würzburg in der Schlussphase zwei Tore kassiert und 1:2 verloren. »Wenn wir führen, haben wir eine kurze Phase danach, in der wir gut sind und dann bauen wir ganz schnell wieder ab. Das müssen wir einfach abstellen«, sagte Jensen. Zwickau fiel durch die Niederlage auf einen Abstiegsplatz zurück.

Moralisches Eigentor

Diese Unterbrechung brach Carl Zeiss Jena beim 0:3 gegen 1860 München früh das Genick. Nach zwei gespielten Minuten rollten die Zeiss-Fans ein Schmähplakat gegen Dietmar Hopp aus, was letztlich eine Unterbrechung von gut 13 Minuten nach sich zog. 1860 nutzte die direkt nach Wiederanpfiff getretene Ecke zur Führung durch Timo Gebhart (16.). Efkan Bekiroglu (32.) sowie Stefan Lex (55.) sorgten gegen überforderte Jenaer für die Entscheidung. »Die Mannschaft hat jetzt natürlich wieder einen Nackenschlag bekommen. Das ist schon sehr bitter, wie der gesamte Saisonverlauf«, sagte Trainer René Klingbeil. Immerhin zog die Polizei für die als Sicherheitsspiel eingestufte Partie ein positives Fazit: »Grundsätzlich ohne nennenswerte Vorkommnisse«.

Chemnitz arbeitet sich hoch

Weil Torjäger Philipp Hosiner mal nicht traf, sorgte eben Sören Reddemann für die Entscheidung. Der frühe Treffer des Verteidigers (5.) nach einer Ecke genügte dem Chemnitzer FC zum 1:0 gegen die SpVgg Unterhaching. Damit arbeitete sich der CFC auf einen Nicht-Abstiegsplatz vor, zog an Magdeburg und Kaiserslautern vorbei. »Einige Mitspieler haben mich schon aufgezogen, weil ich keine Tore mache und immer daneben schieße. Diesmal habe ich es zurückgezahlt«, sagte Reddemann. »Wir haben brutal gut gegen den Ball gearbeitet, jeder hat sich reingebissen.« Für Reddemann war es im 24. Einsatz das erste Tor der Saison.

Punkt- und Spielerverlust

Dass der 1. FC Magdeburg nach dem ersten Sieg unter Claus-Dieter Wollitz gleich wieder beim MSV Duisburg 0:1 verlor, war nur eine Randnotiz. Vielmehr beschäftigte das brutale Foul von Duisburgs Ahmet Engin gegen Dominik Ernst Spieler, Trainer und Verantwortliche. Engin hatte nach einem Tritt gegen den Magdeburger in der 60. Minute die Rote Karte gesehen. Erste Diagnose: Bruch des Außenknöchels. Ob auch der Bandapparat beschädigt ist, kann erst gesagt werden, wenn die Schwellung zurückgegangen ist. »Ich hoffe, dass es nicht noch eine weitere Verletzung dazu kommt. Das Ergebnis ist momentan zweitrangig«, sagte Trainer Wollitz. Sein Duisburger Kollege Torsten Lieberknecht meinte: »Wir sind zutiefst bewegt und können uns nur entschuldigen. Wir hoffen natürlich, dass er bald wieder auf den Fußballplatz zurückfindet. Das wünscht man keinem Spieler.« Yassin Ben Balla hatte in der 26. Minute den siegbringenden Treffer für die Duisburger erzielt. dpa

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