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Der jungen Generation wird nichts geschenkt
Moritz Wichmann über die Präsidentschaftskampagne von Bernie Sanders
Die Ironie der Geschichte der kurz vor der Niederlage stehenden Präsidentschaftskampagne von Bernie Sanders ist ganz grundsätzlich diese: Sie kommt zu früh. Denn: Die durch Finanzkrise und prekäre Arbeitsbedingungen, durch hohe Schulden und Donald Trump radikalisierten jungen US-Amerikaner, die Millenials und die Generation Z unter 45 oder 50 Jahren, werden erst in einigen Jahren die Politik der US-Demokraten bestimmen. Junge US-Amerikaner gehen einfach nicht so häufig wählen, noch nicht. Laut Nachwahlbefragungen in allen Vorwahlstaaten ist der Generationenkonflikt zwischen Unterstützern von Joe Biden und Bernie Sanders krass.
Über 70 Prozent der Unter-30-Jährigen unterstützten Sanders, bei den Über-50-Jährigen sieht es fast genau andersherum aus. Diese ältere Generation hat wenig Interesse an Wandel. Einerseits will sie im Alter ihre Gewohnheiten nicht mehr ändern, ist quasi »von Natur aus« eher konservativ. Andererseits hat sie vom bisherigen nicht-nachhaltigen US-Wachstumsmodell profitiert, etwa durch steigende Immobilienpreise. Den jungen Generationen wird nichts geschenkt. Wenn sie an die Macht kommen, werden sie kampferprobt sein, sie werden wütend sein und sie werden bereit sein für grundlegenden Wandel.
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