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Aufbäumen ist nötig
Die Finanzierung der Waldzerstörung darf nicht weitergehen
Wenn die UN im kommenden Monat zur nächsten Weltklimakonferenz nach Brasilien rufen, werden viele Konzerne die Großveranstaltung wieder zur Imagepflege nutzen. Auch Finanzkonzerne stellen gerne ihre grünen oder vermeintlich grünen Projekte zur Schau. Dass sie nach wie vor Kredite, Eigenkapital und Dienstleistungen für klimaschädliche Dinge bereitstellen, wird natürlich nicht an die große Glocke gehängt. Umso wichtiger sind unermüdliche Recherchen von NGOs, die das Gestrüpp der Bilanzen und Datenbanken durchforsten, wo sich so einiges findet: Laut Deutscher Umwelthilfe und der NGO Harvest finanzieren europäische Geldhäuser weiterhin Unternehmen aus Rindfleisch-, Palmöl- und Holzindustrie, die mit Abholzung in Verbindung stehen. Allen voran die Deutsche Bank mit fast 400 Millionen US-Dollar 2018 bis 2024. Die Frankfurter beteuern zwar, »nicht wissentlich« derartige Projekte zu finanzieren, wollen aber die Karten nicht aufdecken.
Zwei Dinge lassen sich daraus lernen: Transparenz und Nachhaltigkeitsberichterstattung mit strengen Kriterien sowie ein effektives EU-Lieferkettengesetz werden dringend gebraucht. Rechte Politiker und Teile der Wirtschaft, die diese aktuell massiv bekämpfen, dürfen nicht durchkommen. Und bei der Klimakonferenz im amazonischen Belém, wo viel Augenmerk auf den gefährdeten Primärwald gelegt werden wird, braucht es einen Kurswechsel: Bislang ging es viel zu sehr um Aufforstung und beliebiges Pflanzen von Bäumen, deren Klimaeffekt meist stark überschätzt wird. Nötig wäre stattdessen ein Aufbäumen gegen Waldzerstörung.
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