Mehr als 1600 Angriffe gegen Flüchtlinge und Asylunterkünfte in 2019

Anfrage der Linksfraktion: 229 Verletzte, oft wurden Sprengsätze gezündet oder Brände gelegt

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Berlin. Die Sicherheitsbehörden haben im vergangenen Jahr 1620 Übergriffe auf Flüchtlinge in Deutschland verzeichnet. Dabei wurden 229 Menschen verletzt, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag) vorliegt. Bei 260 Angriffen auf Asylbewerber nutzen die Täter demnach Sprengsätze, legten Brände oder verwendeten andere Waffen. Unter den Opfern der Angriffe waren laut Innenministerium auch Kinder.

Zudem wurden den Daten zufolge in 128 Fällen Asylunterkünfte angegriffen. Von diesen Attacken gingen 118 auf das Konto von Rechtsextremisten. Die Gesamtzahl der Übergriffe auf Flüchtlinge und Asylunterkünfte im Jahr 2019 liegt damit bei mehr als 1700. Bei den Angaben der Bundesregierung fehlen allerdings noch Nachmeldungen durch die einzelnen Polizeidienststellen.

Erfahrungsgemäß steige die tatsächliche Zahl der rechtsextremen oder rassistisch motivierten Angriffe mit den Nachmeldungen noch einmal um deutlich über 50 Prozent an, sagte die Linken-Politikerin Ulla Jelpke den Funke-Zeitungen. Sie warnte vor dem Hintergrund der jüngsten rechtsterroristischen Anschläge in Halle und Hanau vor einer »tödlichen Gefahr durch Rechtsextremismus und Rassismus«.

Im Jahr 2018 hatten die Sicherheitsbehörden insgesamt 173 Angriffe auf Asylunterkünfte und 1775 Attacken auf Geflüchtete außerhalb der Einrichtungen registriert. Die meisten dieser Taten wurden von Rechtsextremisten begangen. epd/nd

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