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Mosambik: Frauenrechte im Fokus
In Mosambik trifft Theater auf die Landwirtschaft
Jede dritte Frau in Mosambik ist von häuslicher Gewalt betroffen, vor allem in ländlichen Regionen. Das zeigt eine Studie, die im Juli veröffentlicht wurde. Die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen. Armut, ein geringes Bildungsniveau und traditionelle Normen verschärfen die Situation vieler Frauen. Trotz gesetzlicher Reformen hat sich bisher kaum etwas verbessert.
Dabei sind Frauen die treibende Kraft in der Landwirtschaft des südostafrikanischen Landes. Über 80 Prozent von ihnen arbeiten in diesem Bereich. Dennoch haben viele keinen eigenen Zugang zu Land, Bildung oder finanziellen Mitteln. Hinzu kommt, dass zahlreiche Frauen ihre Rechte nicht kennen oder nicht wissen, wie sie diese einfordern können. Das macht sie besonders verletzlich – auch gegenüber häuslicher Gewalt.
Häusliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt
Das will INKOTA-Partner UNAC ändern. Der Verband für Bäuerinnen und Bauern arbeitet deshalb mit der Frauenorganisation LeMuSiCa (Frau, steh auf und geh deinen Weg) zusammen. Die Nichtregierungsorganisation setzt sich für die Rechte von Frauen und Mädchen ein, die direkt oder indirekt von Unrecht und Gewalt betroffen sind. LeMuSiCa bietet nicht nur Aufklärung und Schulungen zu Frauenrechten an, sondern auch psychosoziale Beratung. Außerdem betreibt die Organisation ein Frauenhaus, in dem Betroffene Schutz finden und die Möglichkeit haben, zu lernen und neue Perspektiven zu entwickeln.
Die Organisation setzt bei ihrer sozialen Arbeit auch auf spielerische und kreative Elemente. In der kleinen Gemeinde Honde in der Provinz Manica hat LeMuSiCa mit den Frauen aus dem Dorf ein Theaterstück erarbeitet. Rund 25 Frauen aus Honde sind in einer Gruppe organisiert. Gemeinsam betreiben sie Landwirtschaft, diskutieren mit LeMuSiCa aber auch andere Themen wie häusliche Gewalt und Kinderehen. Mit dem Theaterstück wollen die Frauen darüber hinaus andere Menschen in der Gemeinde auf diese Themen aufmerksam machen.
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Lesen Sie hier aktuelle Berichte zu den jeweiligen Projekten sowie weitere Artikel aus den vergangenen Jahren.
Auf lokalen Märkten und Gemeindeversammlungen führt die Gruppe ihr Stück auf. Es geht um ein 14-jähriges Schulmädchen, das von seinem älteren Freund schwanger wird. Als die Eltern des Mädchens dies herausfinden, soll es zunächst den Freund heiraten und die Schule abbrechen. Nach Gesprächen zwischen beiden Familien – auch der des Freundes – entscheiden sie schließlich, dass das Mädchen weiter zur Schule gehen und mit der Heirat warten soll, bis es die Schule beendet hat. Was im Theaterstück wie eine vernünftige Lösung klingt, ist in der Realität keine gängige Praxis: Kinderehen sind in Mosambik weitverbreitet, etwa die Hälfte aller Mädchen ist vor dem 18. Geburtstag verheiratet, 17 Prozent sogar schon vor dem 15. Geburtstag. Dies ist eine der höchsten Raten weltweit.
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