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Der ewige Krach
Philip Malzahn über die Autonomieerklärung des südlichen Jemens und einen Krieg, der noch lange nicht vorbei sein wird
Schon des Öfteren hat der Übergangsrat des jemenitischen Südens versucht, sich vollständig von der Koalition mit der Zentralregierung unter Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi zu lösen. Und schon öfter endeten diese Versuche in blutigen Kämpfen, bei denen sich niemand als Sieger behaupten kann. Denn tatsächlich haben die Regierungstruppen im Gebiet des Rates rund um die Hafenstadt Aden schon lange nichts zu melden. Den gemeinsamen Feind, die Huthi-Rebellen, bekämpft man trotzdem. Hadis Truppen mit Saudi-Arabien als Schutzpatron und Bombendienstleister, der Übergangsrat mit Milliarden aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im November hatte man diesen Status quo mit einem Abkommen besiegelt, das nun aus dem Fenster geworfen wurde.
Dass Saudi-Arabien und die Emirate ihre Allianz aufgrund unterschiedlicher Interessen jemenitischer Kriegsfraktionen aufs Spiel setzen, ist unwahrscheinlich. Die plötzliche Auflösung des Friedensabkommens zeigt viel mehr, wie wenig Einfluss die beiden Monarchien tatsächlich im Jemen haben. Die Parteien dort bekämpfen sich nämlich seit Jahrzehnten - mal mehr, mal weniger. Durch die Waffen und Milliarden der reichen Golfstaaten ist der Krieg immer brutaler geworden, aber keineswegs einfacher.
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