Die weiße Stille endlich stören

MEINE SICHT: Claudia Krieg hört keinen Aufschrei gegen Rassismus

  • Claudia Krieg
  • Lesedauer: 1 Min.

Anscheinend haben einige Politiker noch nicht begriffen, welches Ziel die Einsetzung eines unabhängigen Polizeibeauftragten verfolgt. Darauf zu verweisen, dass die Polizei bezüglich der gegen sie erhobenen Vorwürfe von rassistischer Gewalt ja bereits ermitteln würde, weshalb man dieses Mittel zur Aufklärung nicht brauche, verkennt das Problem. Denn allzu oft verlaufen die Ermittlungen im Sande, wenn Beamt*innen quasi gegen sich selbst ermitteln. Genau deshalb ist eine unabhängige Stelle, die solchen Fällen nachgeht, ja vonnöten.

Die Betroffenen haben eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle verdient. Da gehen sie auf eine Demonstration gegen rassistische Polizeigewalt und erleben: rassistische Polizeigewalt. Mitten in Berlin auf dem Alexanderplatz. Und das ganz sicher nicht zum ersten und ebenso sicher nicht zum letzten Mal. Auf Konsequenzen für die Täter*innen können sie vermutlich lange hoffen.

Doch wie immer hat nichts mit nichts zu tun. Alles, was seit Jahrzehnten von Schwarzen Menschen und Menschen of Color, von antirassistischen Aktivist*innen und Verbänden, Initiativen gegen Polizeigewalt und zur Unterstützung von Betroffen gefordert wird, verhallt ungehört: hinzuschauen, gegen Rassismus die Stimme zu erheben, einzuschreiten. Wann verstehen weiße Politiker das endlich? Ganz zu schweigen von den Polizist*innen, die tatenlos zugesehen haben.

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