Kommando Sicherheitsrisiko
Rechtsdrall der Bundeswehr-Truppe KSK fordert Verteidigungsministerin heraus
Berlin. Nach den jüngsten Enthüllungen über rechtsradikale Vorfälle in der Bundeswehr-Spezialtruppe KSK stehen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und der Generalinspekteur des Heeres, General Eberhard Zorn, unter Druck. Beide stellten am Mittwoch den ersten Bericht einer Arbeitsgruppe zum Zustand des Kommandos Spezialkräfte (KSK) vor.
Die eilig einberufene Arbeitsgruppe hatte in den vergangenen fünf Wochen ein Papier erarbeitet. Die Verfasser sehen sofortigen Handlungsbedarf. Neben rechtsextremen Vorfällen ist vor allem die Gefährdung durch nicht mehr auffindbare Munition und Sprengmittel immens. Mindestens eine Kompanie des KSK soll nun aufgrund einer »toxischen Führungskultur« - gemeint ist ein rechtsradikaler Korpsgeist - aufgelöst werden. Was mit den den Soldaten dieser Einheit geschehen wird, solle nach Abschluss der Ermittlungen geklärt werden.
Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), findet die Schritte der Verteidigungsministerin »sehr richtig« und konsequent. Sie habe »noch zwei, drei Ideen darüber hinaus«, sagte sie. Der verteidigungspolitische Sprecher der Linken im Bundestag, Tobias Pflüger, erklärte, die Elitetruppe sei »offensichtlich durchsetzt von rechten Akteuren, und es zeigt sich, dass der Hinweis, dass sich beim KSK rechte Netzwerke befinden, mehr als zutreffend war und ist«. Die Vorfälle seien Grund genug, einen Schlussstrich unter das Kapitel KSK zu ziehen. Die Einheit gerät seit Jahren immer wieder und auf allen Führungsebenen mit rechtsradikalen Vorfällen in die Schlagzeilen. Massive Probleme mit Rechtsradikalen gibt es auch bei den Reservisten. Wie vielen Reservisten regelwidrig eine Sicherheitsüberprüfung fehlt, konnte General Zorn am Mittwoch nicht sagen. dal Seite 5
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