+++ Zahlen & Fakten +++

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Arbeitnehmer wollen Flexibilität

Die beliebteste Zusatzleistung, die Arbeitgeber bieten können, ist flexibles Arbeiten. Dabei stehen flexible Arbeitszeiten (71 Prozent) sowie Homeoffice (55 Prozent) als attraktive Benefits an der Spitze. Das ergab der »Kienbaum Benefits Survey 2020«, der die Kienbaum-Befragung von mehr als 100 Unternehmen sowie die Umfrage unter rund 4800 Arbeitnehmern der Bewertungsplattform kununu auswertete. Die Befragungen fanden bereits vor der Corona-Krise statt, so dass die Zahlen unbeeinflusst sind.

65 Prozent der Arbeitgeber bieten laut Umfrage bereits die Flexibilisierung der Arbeitszeit für alle Arbeitnehmer an, 28 Prozent nur für bestimmte Mitarbeiter. Einen flexiblen Arbeitsort bieten rund 50 Prozent der Unternehmen (31 Prozent für bestimmte Gruppen). Anlassbezogene Freistellungen (79 Prozent) und Sabbaticals (53 Prozent) sind bei vielen Unternehmen ebenfalls möglich.

Allerdings ist die Kommunikation der Zusatzleistungen noch ausbaufähig - hier sind die Unternehmen gefragt. Über das Intranet (81 Prozent) werden die vorhandenen Leistungen hauptsächlich kommuniziert, gefolgt von Einzel- und Mitarbeitergesprächen (37 Prozent) oder Mailings (27 Prozent).

Weniger Dienstreisen auch in Zukunft

Als Folge der Corona-Krise halten es 57 Prozent der deutschen Unternehmen für wahrscheinlich, dass sie die Anzahl ihrer Geschäftsreisen dauerhaft reduzieren. Das geht aus der Konjunkturumfrage des ifo Instituts hervor. Die Industrie geht dabei mit 64 Prozent voran, gefolgt von den Dienstleistern mit 60 Prozent.

Deutlich reduzieren wollen die Dienstreisen in Zukunft auch die Pharmabranche (80 Prozent), die Computerhersteller (77 Prozent), die Hersteller von Glas und Keramik (72 Prozent) sowie die Chemieunternehmen (71 Prozent) und die Getränkehersteller (71 Prozent).

Weniger reisen wollen darüber hinaus vor allem IT-Dienstleister und Unternehmensberater (je 80 Prozent) sowie Firmen aus der Forschung und Entwicklung (74 Prozent), sowie der Werbung und Marktforschung (72 Prozent).

Arbeitskosten über EU-Durchschnitt

Für eine geleistete Arbeitsstunde in Deutschland haben im produzierenden Gewerbe und bei wirtschaftlichen Dienstleistungen im Jahr 2019 Arbeitgeber im Durchschnitt 35,90 Euro bezahlt. Damit lagen die Arbeitskosten insgesamt 31 Prozent über dem Durchschnitt innerhalb der Europäischen Union, wo die Arbeitskosten je Zeitstunde bei 27,40 Euro betrugen. Das hat das Statistische Bundesamt (Destatis) Ende April 2020 mitgeteilt.

Spitzenreiter in Sachen Arbeitskosten sind nach wie vor Dänemark, Luxemburg, Belgien, Schweden, Frankreich und Deutschland. Die geringsten Arbeitskosten entstanden in Bulgarien, Rumänien, Litauen, Lettland, Polen und Ungarn, wo durchschnittlich 9,43 Euro fällig wurden. Das sind 66 Prozent weniger als im EU-Durchschnitt.

Im verarbeitenden Gewerbe fielen die Kosten in Deutschland noch höher aus. Hier zahlten Arbeitgeber 2019 durchschnittlich 40,90 Euro pro Stunde. Das bedeutet, dass eine Arbeitsstunde in der deutschen Industrie 47 Prozent teurer war als im EU-Durchschnitt, wo der Wert bei 27,90 Euro lag.

Die berechneten Arbeitskosten setzen sich aus dem Bruttoverdienst der Arbeitnehmer und den Lohnnebenkosten zusammen. 2019 belief sich der Anteil dieser Lohnnebenkosten im produzierenden Gewerbe und den wirtschaftlichen Dienstleistungen in Deutschland pro 100 Euro Bruttoverdienst auf 27 Euro. Agenturen/nd

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