Cent-Beträge sind kein Wumms

Simon Poelchau über die überschaubare Wirkung der Mehrwertsteuersenkung auf den Konsum

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Das eine oder andere Geschäft hat ja tatsächlich die Mehrwertsteuersenkung an die Verbraucher weitergegeben. Am häufigsten dürfte man dies am täglichen Einkauf beim Supermarkt merken. Doch was einem da geschenkt wird, macht sicherlich keinen reich. Auf dem Kassenbons stehen meist nur Cent-Beträge, die erlassen werden.

Folglich ist es nicht überraschend, dass in einer Umfrage für die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung lediglich 17 Prozent der Befragten angaben, wegen der Mehrwertsteuersenkung Anschaffungen vorzuziehen oder zusätzliche Ausgaben zu tätigen. Zu wenig spart man als einzelner Konsument dabei, als dass es einen Ausschlag geben könnte. Die Bundesregierung verschüttet also rund 20 Milliarden Euro mit der Gießkanne über die gesamte Wirtschaft. Dabei hätte das viele Geld weitaus besser und sozialer angelegt werden können. So kann der eine oder andere Euro mehr in der Tasche bei Menschen in Kurzarbeit tatsächlich etwas bewirken.

Denn den Betroffenen ist mit der Coronakrise ein großer Teil ihres Einkommens weggebrochen, während die Fixkosten meist unverändert bleiben. Bei ihnen wäre mehr Kurzarbeitergeld tatsächlich ein Wumms.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal