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Vorbild Neuseeland
Alexander Isele über den Umgang mit dem Christchurch-Attentäter
Die Welt kann aus dem Umgang Neuseelands mit dem Terror lernen: Dem kleinen Land ist vieles gelungen, an dem andere nach solch einer Tragödie scheitern. Das liegt auch an Jacinda Ardern, aber nicht nur. Die Premierministerin hat sich wie viele Neuseeländer*innen um die Hinterbliebenen gekümmert. Sie haben ihnen zugehört, sie getröstet, mit Kopftuch Respekt gezollt, über die Getöteten statt über den Täter geredet. Sie haben klar gemacht, dass es nicht ein Anschlag auf Muslime war, sondern ein Anschlag auf Neuseeländer*innen, auf ganz Neuseeland.
Auch das Gerichtsverfahren gegen den rechtsradikalen Terroristen ist beispielhaft: Der neuseeländischen Justiz gelang es, den Fokus nicht auf den Täter zu legen, ihm keine Bühne zu geben, ohne dabei auf rechtsstaatliche Standards zu verzichten. Ausgiebig kamen die Hinterbliebenen zu Wort, die mit ihren Traumata kämpfen.
Mit ihnen fieberten die Neuseeländer*innen mit, an sie wird man sich nach dem Prozess erinnern - nicht an den Täter. Ihren Schmerz in den Mittelpunkt zu stellen, sie ernst zu nehmen und nicht zu »Opfern« zu degradieren, erlaubt es, den Schrecken hinter sich zu lassen, voranzuschreiten. Andere Länder, auch Deutschland, können sich da eine Scheibe abschneiden.
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