Der Waldbrandbeschleuniger

Kurt Stenger über Donald Trumps Besuch im Katastrophengebiet

Wenn Politiker Regionen besuchen, die von Naturkatstrophen heimgesucht werden, dann sollten sie vor allem eines: zuhören! Was wird vor Ort gebraucht? Wie können Hilfsmaßnahmen unterstützt werden? Bei Donald Trump ist selbst in einer Notsituation wieder alles anders: Wenn er die von verheerenden Waldbränden heimgesuchten Regionen an der Westküste der USA besucht, hat er nicht etwa Dollar im Gepäck, sondern parteipolitisch motivierte Schuldzuweisungen: Nach langem Schweigen schoss er bei einem Wahlkampfauftritt nun in Richtung des von den Demokraten regierten Kalifornien, Ursache der Brände sei schlechtes Forstmanagement.

Angesichts von Dutzenden Toten und Vermissten, von riesigen verkohlten Waldflächen, zahllosen zerstörten Häusern und Geschäften ist dies geschmacklos. Außerdem würde die Kritik, so sie denn zuträfe, auf seine eigenen Behörden zurückfallen, denn es brennt ja auch in Staatswäldern im Besitz der Bundesregierung. Doch dem dumpfen Demagogen und Klimawandelleugner Trump geht es natürlich nicht um Ursachensuche, auf die eine adäquate politische Reaktion folgt. Die furchtbaren Feuer sind ja auch ein Fanal, endlich ernst zu machen mit Klimaschutz. Auf lange Sicht ist dessen Ausbremsen durch Trump nämlich auch das: ein Waldbrandbeschleuniger.

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