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Erneut Gerettete von Bord der »Open Arms« gesprungen
Am zweiten Tag in Folge sind Dutzende Flüchtlinge vor der italienischen Küste ins Meer gesprungen
Palermo/Frankfurt a.M. Am zweiten Tag in Folge sind Dutzende Flüchtlinge vor der italienischen Küste von Bord des Rettungsschiffes »Open Arms« gesprungen. Weitere 48 Menschen hätten sich verzweifelt ins Meer gestürzt, erklärte der Gründer der gleichnamigen Hilfsorganisation, Oscar Camps, am Freitag. Obwohl Italien die grenzwertige Situation auf der »Open Arms« kenne, lasse das Land sie ohne Lösung und Informationen anderthalb Kilometer vor Palermo ausharren, sagte Camps. »Das Leiden an Bord verlängert sich so unnötigerweise, nicht nur das der Geretteten, sondern auch der Crew.« Die Besatzung hatte vor mehr als einer Woche rund 280 Menschen aus Seenot gerettet und wartet seitdem auf die Erlaubnis einen Hafen anzusteuern.
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Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
Bereits vor Tagen hatte Open Arms die Situation an Bord als äußerst angespannt beschrieben. Viele der Flüchtlinge waren den Angaben zufolge stark dehydriert und geschwächt aufgenommen worden, das Schiff war völlig überfüllt, die See unruhig. Zwei Schwangere und ein Mann wurden aus medizinischen Gründen evakuiert. epd/nd
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