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Bereits zwei Bundesminister in Corona-Quarantäne

Außenminister Maas und Wirtschaftsminister Altmaier betroffen / Auch EU-Gipfel verschoben

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Bundesaußenminister Heiko Maas und Wirtschaftsminister Peter Altmaier haben sich nach möglichen Kontakten mit Corona-Infizierten vorsorglich in häusliche Quarantäne begeben. Anlass bei Maas (SPD) war die Corona-Infektion eines seiner Personenschützer, während ein beim Handelsministerrat anwesender Mitarbeiter eines EU-Ministers, der positiv auf Corona getestet wurde, für Altmaiers (CDU) Auszeit sorgte.

Ein erster Test bei Maas auf eine Covid-19-Erkrankung sei am Mittwoch aber negativ ausgefallen, teilte das Auswärtige Amt mit. Es werde nun geklärt, ob weitere Personen betroffen und welche Maßnahmen gegebenenfalls zu ergreifen seien.

Altmaier teilte am späten Mittwochabend auf Twitter mit, dass ein Mitarbeiter eines EU-Ministers beim Handelsministerrat in Berlin positiv auf Corona getestet worden sei. »Ich habe mich vorsorglich in häusliche Quarantäne begeben«, twitterte der Minister. »Ich wurde am Freitag negativ getestet, es geht mir sehr gut.«

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich im März wegen einer Corona-Infektion ihres Impfarztes für zwei Wochen in Quarantäne begeben und von zu Hause aus gearbeitet. Sie hatte damals drei Tests in Abständen von mehreren Tagen machen lassen, um sicher zu gehen, dass sie sich nicht angesteckt hat.

Wie lange Maas in seiner Wohnung in Berlin bleiben muss, war zunächst unklar. Man werde sich bei der Länge der Quarantäne an die Regeln des Infektionsschutzgesetzes halten, hieß es dazu aus dem Auswärtigen Amt. Auch bei Altmaier stand zunächst nicht fest, wie lange er von zu Hause arbeiten muss.

Eigentlich wollte Maas am Mittwochnachmittag in die jordanische Hauptstadt Amman zu einem Treffen mit den Außenministern Jordaniens, Ägyptens und Frankreichs abfliegen, bei dem es am Donnerstag um den Nahost-Konflikt gehen soll. Diese Reise wurde kurzfristig abgesagt.

Merkel nahm während ihrer Quarantäne von ihrer Wohnung in Berlin aus an diversen Video- und Telefonkonferenzen zum Beispiel mit den Ministerpräsidenten teil. Das dürfte nun auch bei Maas so sein.

Erst am Mittwoch hatte EU-Ratspräsident Charles Michel den für Donnerstag und Freitag in Brüssel geplanten Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs auf Anfang Oktober verschoben. Grund war auch hier eine Corona-Infektion bei einem Sicherheitsbeamten und die deswegen erforderliche Quarantäne. dpa/nd

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