Werbung

Partnerschaft mit Brandstiftern

Peter Steiniger über die Feuerpause im Konflikt um Bergkarabach

  • Peter Steiniger
  • Lesedauer: 1 Min.

Seit Sonntagnacht gilt die Waffenruhe, die in Bergkarabach ein Ende der blutigsten Kämpfe seit einem Vierteljahrhundert ermöglichen soll. Doch die Flammen sind nicht gelöscht, der Erfolg vor allem russischer Diplomatie steht auf dünnem Eis. Ebenso wie Armenien hatte Moskau kein Interesse daran, den lange erstarrten Konflikt um die Region, die in der Sowjetunion Aserbaidschan zugeschlagen worden war und die sich mit dem Zerfall des Vielvölkerstaats von Baku losmachte, zu beleben. Doch Russland will und kann den Brandherd an seiner Südflanke nicht um jeden Preis eindämmen. Zu schwer wiegt das Risiko, in einen größeren Krieg gezogen zu werden.

Die Waffen für das Gemetzel kommen von allen Seiten, die Hauptverantwortlichen für den Angriffskrieg auf das demokratische Bergkarabach aber sind Aserbaidschans Erb-Diktator Aliyev und der neo-osmanische Autokrat Erdogan. Das Nato-Mitglied Türkei schickt Bomben und dschihadistische Söldner. Auf eigene Rechnung mischt es im Krieg um Libyens Öl mit und hält Teile Syriens und des Iraks besetzt. Das Flüchtlingsproblem, mit dem der Beitrittskandidat die EU bislang erfolgreich erpresst, erzeugt er selbst mit. Noch immer will gerade Berlin Erdogan »partnerschaftlich« umgarnen, die Neutralität wahren. Das Gesicht hat man ja schon verloren.

Teller und Rand - der Podcast zu internationaler Politik

Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal