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Washington will die ganze Hand
Alexander Isele über die militärische Kooperation der USA mit Indien
Es ist schwer zu sagen, ob sich zuerst die US-indischen Beziehungen verbesserten oder sich die chinesisch-indischen verschlechterten. Beides bedingt sich: Während Washington und Delhi ihre militärische Zusammenarbeit seit der Regierungsübernahme durch die Hindunationalisten 2014 stetig entwickelten (bei den Nuklearwaffen kooperieren beide Seiten bereits seit 2008), zerbröselte unter Premierminister Modi und Präsident Xi das Verhältnis zwischen Peking und Delhi kontinuierlich. Mit tödlichen Folgen: Erstmals seit Jahren starben in diesem Sommer wieder indische und chinesische Soldaten bei Grenzstreitereien im Himalaya.
Allerdings sollte Delhi seinen neuen Partner nicht unterschätzen: Mit ein paar einzelnen Rüstungskooperationen, wie der Bereitstellung von Satellitenaufnahmen, wird sich Washington nicht zufriedengeben. Indien will die militärische Zusammenarbeit zwar als begrenzt verstanden wissen, doch für das Weiße Haus ist sie Teil seiner gegen China gerichteten Strategie. Die USA sind dabei, die Allianz gegen China auszubauen und die Volksrepublik zu umzingeln. Dazu passt auch das Datum der neuen Vereinbarung mit Indien: Nur eine Woche vor den US-Wahlen werden Tatsachen geschaffen, die auch bei einem Regierungswechsel bestehen bleiben.
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