Ein »Moin« aus Sachsen

Online-Redakteur Robert Meyer zieht es an die Nordsee

Robert Meyer auf der Insel Sylt.
Robert Meyer auf der Insel Sylt.

Es ist morgens sieben Uhr und damit Beginn der Frühschicht im Online-Ressort. Während andere bei dieser Uhrzeit stöhnen, schreibt Robert Meyer schon Nachrichten an die Kolleg*innen, die noch mit dem ersten Kaffee kämpfen, während er gleichzeitig Meldungen für unsere Leser*innen auf die nd-Webseite stellt und Tweets formuliert. Der 32-Jährige ist ein engagiertes Multitasking-Talent mit Tempo.

So liebt er seine Arbeit - dazu am liebsten live dabei. Sein persönliches Berichterstattungs-Highlight beim »nd« war der G20-Gipfel in Hamburg. »Mit einem kleinen Team von fünf Leuten haben wir zwei Wochen lang von morgens um sechs bis spät in die Nacht berichtet. Das war total super«, erinnert sich Robert. Doch auch ansonsten ist er gerne unterwegs. Mit seinen Themenschwerpunkten AfD und Neue Rechte kommt er herum. Erst einen Parteitag habe er verpasst.

Dabei war am Anfang nicht einmal klar, ob er als Journalist einer linken Tageszeitung überhaupt zur Berichterstattung zugelassen wird - die AfD veranstaltete einen großen Zirkus um die Akkreditierungen. »Die Kollegen im Politik-Ressort waren dann etwas irritiert, als ich mich sehr freute und durch den Raum rief: ›Ich darf zum AfD-Parteitag!‹«, erzählt Robert lachend. Dennoch ist es für ihn ein moralisches Dilemma. »Die AfD steht zu 180 Grad dem entgegen, wofür ich stehe«, sagt er sehr nachdenklich. Er überlege nun zum ersten Mal, nicht zum Parteitag zu fahren. Seine sehr zielgerichtete Frage, eher an sich selbst gerichtet: »Welchen Mehrwert bringt das?« Dann lenkt er ein und beantwortet seine eigene Frage: »Die AfD will über Sozialpolitik sprechen.«

Seit nunmehr acht Jahren ist der gebürtige Sachse fester Bestandteil der Redaktion. Er ist einer der wenigen, die alle erdenklichen Stationen bei der Zeitung durchlaufen haben. Begonnen hat er als nd-Leser während seines Germanistikstudiums in Chemnitz. »Ich habe alle linken Zeitungen ausprobiert «taz», «Junge Welt», auch die «Jungle World». Dann habe ich noch ein Probeabo beim «nd» gemacht, und das hat mir richtig gut gefallen«, erinnert er sich an seine ersten Begegnungen mit dem Blatt.

Beim Lesen ist es nicht geblieben. Noch während seiner Zeit als Student begann er als freier Autor zu schreiben. Dann folgte ein vierwöchiges Praktikum. Noch im selben Jahr, im September 2012, nahm er die journalistische Ausbildung auf - und ist geblieben. Es hat ihm von Anfang an gefallen, dass man nicht erst ewig als Redakteur dabei sein muss, um Verantwortung zu übernehmen. Schon in seinem Praktikum durfte er mit Unterstützung eines Redakteurs den Hauptartikel für die Seite 1 schreiben. »Ich finde, dass das so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal des ›nd‹ ist«, sagt Robert.

Ein Alleinstellungsmerkmal von ihm ist dagegen seine große Liebe zur Nordseeküste, von wo er gerne Bilder aus dem Urlaub twittert. Diese soll jetzt auch seine neue Heimat werden. Die Umzugskartons sind bereits gepackt. Dank der Digitalisierung muss er sich nicht zwischen seinen beiden Leidenschaften - »nd« und Nordsee - entscheiden. Künftig berichtet er von der Küste aus.

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