Opfer des Rassismus

Daunte Wright`s Tod ist nicht nur »tragisch«, meint Moritz Wichmann

  • Moritz Wichmann
  • Lesedauer: 1 Min.

Es gibt sehr sehr wenig, was es für Polizisten rechtfertigt, einen Menschen zu erschießen. Schutz verdienen auch die, die sich womöglich etwas zuschulden kommen lassen haben. Das muss im Fall Daunte Wright nach seiner Erschießung durch die Polizei erneut gesagt werden. Es habe einen Haftbefehl gegen ihn vorgelegen, erklärte die Polizei von Brooklyn Center, dann habe sich der Jugendliche der Verhaftung widersetzt und sei bei seinem Fluchtversuch angeschossen worden. Das klingt nach Wild-West-Verhältnissen und harter Polizeiarbeit, die tragisch eskaliert ist. Doch tatsächlich zeigt es einerseits überharte Polizeiarbeit, also Repression, und abermals den Rassismus in der Polizei.

Denn mittlerweile ist bekannt, wofür der Haftbefehl ausgestellt worden war: Nach dem Begehen von zwei Ordnungswidrigkeiten - Besitz einer nichtregistrierten Pistole und Davonrennen vor der Polizei - war Wright nicht zu einem Gerichtstermin erschienen.

Dass er überhaupt angehalten wurde, ist somit das Problem. Polizisten in den USA stoppen Schwarze Autofahrer überproportional oft. So hat eine Studie aus dem Jahr 2020 festgestellt, dass afroamerikanische Autofahrer nachts weniger häufig angehalten werden. Der Grund: Polizisten haben es dann schwieriger, ihre Hautfarbe zu identifizieren.

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