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13-Jähriger in Chicago von Polizei erschossen: Video veröffentlicht
Chicagos Bürgermeisterin Lori Lightfoot bezeichnet die Aufnahmen vom Tod Adam Toledos als »verstörend«
Chicago. »Verstörende« Aufnahmen vom Tod eines 13-jährigen Latino-Jungen, der von Polizisten auf offener Straße erschossen wird, haben in den USA für heftige Diskussionen gesorgt. Die Polizei von Chicago veröffentlichte am Donnerstag (Ortszeit) Videoaufnahmen von dem Vorfall, die von der sogenannten Bodycam eines beteiligten Polizisten stammen. Darauf ist zu sehen, wie Adam Toledo in den frühen Morgenstunden des 29. März vor Polizisten davonrennt, stehen bleibt, die Hände hebt - und in diesem Moment von einer Kugel in der Brust getroffen wird.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft trug der 13-Jährige eine Waffe - in den Videoaufnahmen ist allerdings keine zu sehen. Chicagos Bürgermeisterin Lori Lightfoot nannte die Aufnahmen »verstörend« und rief die Bevölkerung zur Ruhe auf. »Wir leben in einer Stadt, die durch eine lange Geschichte von Polizeigewalt und -fehlverhalten traumatisiert ist«, sagte Lightfoot. Wut und Schmerz über den Vorfall seien daher verständlich.
In den USA kommt es immer wieder zu offensichtlich rassistisch motivierter Gewalt von Polizisten. Derzeit läuft in Minneapolis der Prozess gegen den früheren US-Polizisten Derek Chauvin wegen des gewaltsamen Todes des Afroamerikaners George Floyd. Der weiße Polizist hatte dem wegen Falschgeldvorwürfen festgenommenen Schwarzen neuneinhalb Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt, obwohl Floyd wiederholt klagte, er bekommen keine Luft mehr.
Der Anwalt von Floyds Familie nannte die Aufnahmen des tödlichen Schusses auf Adam Toledo »schrecklich und traumatisierend«. Sie zeigten einmal mehr, dass die Polizei in den USA grundsätzlich reformiert werden müsse, schrieb Ben Crump auf Twitter.
Am vergangenen Sonntag erschoss eine Polizistin in Brooklyn Center im Norden von Minneapolis den 20-jährigen Schwarzen Daunte Wright bei einer Verkehrskontrolle. Auch infolge dieses Vorfalls kam es zu Protesten unter dem Motto »Black Lives Matter« (auf Deutsch etwa: »Schwarze Leben sind wichtig«), die teils in Ausschreitungen mündeten. Agenturen/nd
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