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Kritik an Ausnahmen bei Notbremse für Schulen
Bildungsexpertin der Linksfraktion gegen das Aufheben der 165er-Grenze für Sechstklässler
Die Linke übt massive Kritik an den neuen Ausnahmeregelungen bei der Bundes-Notbremse für die Berliner Schulen. »Insbesondere das Aufheben der 165er-Grenze für die Sechstklässler geht gar nicht«, sagt Regina Kittler, die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, zu »nd«.
Die Senatsbildungsverwaltung hatte am Dienstag ihre Schulöffnungspolitik an die Bundes-Notbremse angepasst. Allgemein gilt nun, dass Schüler in den Distanzunterricht wechseln, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz drei Tage hintereinander über einem Wert von 165 pro 100.000 Einwohner liegt. Das Haus von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hat dafür jedoch mehrere Ausnahmen definiert. Das betrifft neben den Sechstklässlern, die »inhaltlich auf den Übergang in die weiterführenden Schulen« vorbereitet werden sollen, auch die Jahrgangsstufen 9 und 10 an den Sekundar- und Gemeinschaftsschulen beziehungsweise die 10. Klassen an den Gymnasien, in denen jeweils Abschlüsse gemacht werden könnten. Sie alle werden - wie generell auch die Förderschulen und Abschlussjahrgänge der beruflichen Schulen - weiter im Wechselmodell unterrichtet, egal wie sehr die Infektionszahlen in die Höhe schnellen.
Linke-Politikerin Kittler verweist in diesem Zusammenhang nicht zuletzt auf die überdurchschnittlich hohen Inzidenzwerte in den betroffenen Altersgruppen. So lag der Wert bei den 10- bis 14-Jährigen am Dienstag bei über 260, bei den 15- bis 19-Jährigen um die 225. »Warum muss ich Schüler und pädagogisches Personal einer solchen Gefahr aussetzen?«, kritisiert Kittler.
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