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Der Osten gibt keine Ruhe
Simon Poelchau über Warnstreiks in der Metall- und Elektrobranche
Eigentlich könnte die Tarifrunde 2021 in der Metall- und Elektrobranche längst Geschichte sein - gäbe es nicht den IG-Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen. Auch über einen Monat nach dem Abschluss des Pilottarifs in Nordrhein-Westfalen kämpfen die Ost-Gewerkschafter*innen weiter. Und es schaut nicht so aus, als ob ihnen bald die Puste ausgeht. Erst am Montag riefen sie die Beschäftigten zu einem ganztägigen Warnstreik auf.
Die Ost-Gewerkschafter*innen kämpfen um eine Sache, die die Menschen auch drei Jahrzehnte nach der Wende umtreibt: die Angleichung der Arbeitsbedingungen im Osten an jene des Westens. Noch immer arbeiten die Beschäftigten des IG-Metall-Bezirks in der Metall- und Elektroindustrie drei Stunden pro Woche mehr als im Westen. Das ist eine Ungerechtigkeit, die schmerzt und für die es keinen Grund gibt - außer dass die Arbeitgeber noch immer ausnutzen, dass die Industrie im Zuge der Abwicklung der DDR platt gemacht wurde und deswegen gut bezahlte Jobs im Osten noch immer seltener als im Westen sind.
Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann
Wie wichtig und richtig ihr Anliegen ist, zeigt die breite Unterstützung, die die IG Metall mittlerweile seitens der Politik bekommt. Deshalb gibt der Osten keine Ruhe. Und das ist auch gut so.
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