Weg mit der Priorisierung

Martin Kröger begrüßt die Aufhebung der Vorgaben in einigen Ländern

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 1 Min.
Endlich! Nach Bayern, Baden-Württemberg und Brandenburg will nun auch Berlin die sogenannten Priorisierungen beim Impfen nach Alter, Vorerkrankung oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufsgruppe aufheben. Kurzfristig dürfte das zwar den Ansturm auf die Hausärzte weiter verstärken, die Maßnahme ist aber dennoch folgerichtig, denn die Umsetzung der Impfkampagne gehört genau dorthin: in die Praxen der Hausärzte und Hausärztinnen, die ihre Patientinnen und Patienten mit ihren Vorerkrankungen kennen und genau wissen, wer dringend vor der Lungenseuche geschützt werden muss. Hinzu kommt: Mit der Aufhebung entfällt auch der aberwitzige bürokratische Aufwand, dass die Hausärztinnen und Hausärzte nachprüfen sollten, ob die bisher gültigen Vorschriften bei dem jeweiligen Patienten oder der jeweiligen Patientin auch wirklich zutreffen.

Konsequenterweise, so muss man feststellen, hätte die Priorisierung bereits vor Längerem aufgehoben werden müssen. Die Kassenärztliche Vereinigung hatte immer zugesichert, dass sie die Kapazitäten zum Impfen besitzt. Jetzt kommt es vor allem darauf an, dass die Praxen die nötigen Impfstoffmengen bekommen. Diese müssen aus den Impfzentren umgeleitet werden. Die bald verfügbaren Mengen geben das her.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.