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Bruch im arabisch-jüdischen Staat
Oliver Eberhardt über die Auseinandersetzungen im Herzen Israels
Es ist das erste Mal seit den 1940er Jahren, dass israelische Araber*innen und Jüd*innen aneinander geraten. In Lod, im Herzen Israels, herrscht Gewalt: Araber*innen greifen Jüd*innen an und umgekehrt, Autos werden in Brand gesteckt, während in der gemischt arabisch-jüdischen Stadt die Raketen niedergehen und sowohl die einen als auch die anderen töten.
In den vergangenen Jahren wurde in der Politik viel über das Nationalstaatsgesetz geredet, das Jüd*innen bevorzugt. Die Infrastruktur in den arabischen Kommunen bröckelte derweil vor sich hin, die Arbeitslosenquote stieg und die Kriminalitätsrate auch. Auf der anderen Seite wurde die israelische Rechte immer stärker, angefeuert durch Netanjahu, der auch mit Personen aus dem Umfeld Baruch Goldsteins paktiert, der 1994 in Hebron 29 Palästinenser*innen erschoss.
Netanjahus Politik, die geplanten Häuserräumungen in Ost-Jerusalem und die Polizisten auf dem Tempelberg zum Ende des Fastenmonats Ramadan haben nun einen lange schwelenden gesellschaftlichen Konflikt zum Ausbruch gebracht. Irgendwann wird dieser Krieg mit einem Waffenstillstand enden. Um den Konflikt in der Bevölkerung zu beenden, wird es indes weit mehr brauchen als Diplomatie.
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