Solidarisches Berlin ade

Nicolas Šustr über Sparpläne für die nächsten Haushaltsjahre

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 2 Min.

Zwar hat die rot-rot-grüne Koalition mit den von ihr vorgelegten Eckpunkten für den Doppelhaushalt 2022/2023 versucht, Entwarnung zu geben. Nämlich, dass eigentlich keine großen Kürzungsorgien drohen. Doch welche Regierung würde unmittelbar vor Wahlen auch deutlich machen, dass deren Anhänger sich möglicherweise auf empfindliche Einschnitte gefasst machen müssen?

Zumal der tiefere Blick in die Details der einzelnen Haushaltsposten schon verrät, dass durchaus einige Streichungen vorgenommen worden sind. Wie für das Hubertusbad im Bezirk Lichtenberg. Ob das aus rein pragmatischen Gründen geschah, weil sich an dem Sanierungsprojekt gerade ein sauberer Schnitt machen lässt oder die verschiedenen Parteibücher von SPD-Finanzsenator und Linke-Bezirksbürgermeister auch eine Rolle spielen, ist im Moment reine Spekulation.

Allerdings sind solche kleinen Gehässigkeiten unter Koalitionspartnern vor Wahlen durchaus an der Tagesordnung. Die Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) musste allerdings feststellen, dass das Geld für die Sanierung des »komplett maroden« Rathauses Kreuzberg ebenfalls gestrichen worden sind, wie sie letzte Woche bei einer Veranstaltung bekannte. Während Bezirke unter SPD-Führung sich sogar teilweise über mehr Geld hätten freuen können, wie Herrmann berichtete.

Das letzte, was Berlin und seine Bevölkerung nach den Jahren der rot-rot-grünen Hoffnung brauchen können, ist ein erneuter brutaler Sparkurs, um den Haushalt wieder nach neoliberalem Gusto umzustellen. Doch das droht durchaus, wenn man sich die Einlassungen der SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey zu Gemüte führt. Die Deutschland-Koalition mit CDU und FDP wäre der Untergang für ein solidarisches Berlin.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal