Ramelow gegen Parteiausschluss von Wagenknecht

Thüringer Ministerpräsident beklagt Polarisierung in der Linkspartei

  • Lesedauer: 2 Min.

Erfurt. Thüringens Ministerpräsident und Linke-Politiker Bodo Ramelow sieht einem Bericht zufolge ein Parteiausschlussverfahren gegen seine Parteikollegin Sahra Wagenknecht kritisch. »Eine Partei sollte sich nicht erlauben, auf das Stellen von Fragen mit Ausschluss-Tiraden zu antworten«, sagte Ramelow in einem Interview des Nachrichtenportals t-online. Er finde, Wagenknecht stelle die richtigen Fragen. »Nur ihre Antworten würde ich nicht geben«, stellte Ramelow in dem Gespräch klar. Er sei aber bereit, die aufgeworfenen Themen inhaltlich zu debattieren.

Parteiinterne Kritiker Wagenknechts hatten Anträge für ein Parteiausschlussverfahren gegen die nordrhein-westfälische Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl gestellt. Die Landesschiedskommission der NRW-Linkenhatte Ende Juni bekannt gegeben, dass zwei Anträge in einem schriftlichen Verfahren gebündelt werden sollten.

Leipziger Lebensversicherer
Der Linke Sören Pellmann will sein 2017 überraschend errungenes Direktmandat verteidigen

Ramelow beklagte eine Polarisierung in seiner Partei beim Thema, wie man mit Flüchtlingen umgehen sollte. »Die einen sehen es als großes Thema der Freiheit, und die anderen sehen es als großes emotionales Thema, dass sich normale Leute bedroht fühlen«, sagte Ramelow t-online.

In beiden Perspektiven stecke etwas Wahres. »Wirklich wichtig ist aber ein praktisches Aufenthaltsrecht, das sich daran orientiert, wie jemand sich integriert«, sagte Ramelow. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal