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Wettlauf gegen die Zeit
Claudia Krieg findet, dass Impfangebote noch flexibler werden müssen.
Vor drei, vier Monaten klang es noch wie ein Traum: Ohne Termin zum Impfzentrum fahren und einfach eine Covid-19-Schutzimpfung erhalten. Aber es gab keine klare Aussicht auf diese Situation. Vielleicht hätte es das Gerangel um Termine und auch die vielen Enttäuschten und Verzweifelten etwas entspannt. Auch die völlig überlasteten Arztpraxen wären besser dran gewesen, hätte man dort die Mitteilung ausgeben können: Geduldet euch, schützt euch mit den bekannten und immerhin zur Verfügung stehenden Mitteln, in zwei Monaten gibt es genug für alle. So haben die unklare Lage um die Impfmengen und auch mangelnde Aufklärung dafür gesorgt, dass vulnerable Gruppen später geimpft werden konnten als manche Drängler*innen, die sich dem eigenen Freizeitstress ausgesetzt und ihre Reisefreiheit in Gefahr sahen. Die Schwerpunktimpfungen sind eine gute Idee. Sie müssen aber noch kleinteiliger und zielgruppenspezifischer werden, um noch mehr prinzipiell Impfwillige zu erreichen.
Es geht darum, nicht nur einen Link herumzuschicken, sondern darum, ins Gespräch zu kommen, Leute zu informieren, Wissen weiterzugeben, Ängste abzubauen. Das wäre die dritte Welle der Corona-Solidarität, von der schon niemand mehr spricht. Dann haben wir eine Chance gegen die vierte Welle im Herbst. Es bleibt ein Rennen gegen die Zeit - und wir müssen es gemeinsam laufen. Die Möglichkeiten sind da.
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