Klägliche Stütze

Jana Frielinghaus findet das BAföG höchst reformbedürftig

In den letzten fünf Jahren ist die Zahl derer, die staatliche Leistungen während des Studiums oder der Ausbildung bekommen, um mehr als ein Fünftel gesunken – und das bei stetig steigenden Studierendenzahlen. Aktuell bekommen nur noch elf Prozent der Studierenden überhaupt noch monatliche Unterstützung. Zwar ist wenigstens der Betrag, den der Einzelne erhält, gestiegen. Doch die meisten bekommen nur eine Teilförderung, von der sie gerade mal ihre Miete zahlen können.

Nicht nur vor dem Hintergrund der Coronakrise, die so viele Zuverdienstmöglichkeiten hat wegbrechen lassen, wäre hier ein Umsteuern geboten. Sondern auch, weil der deutsche Staat mit der immer kläglicher werdenden Stütze, die auch noch zur Hälfte zurückgezahlt werden muss, seit Jahrzehnten sein Versprechen bricht, Bildungsaufstieg für alle zu ermöglichen. Das ist umso skandalöser, als Wirtschaft und Politik unentwegt über den Fachkräftemangel jammern. Doch offenbar ist vielen in diesem reichen Land die Beibehaltung von Klassenprivilegien bei der Bildung so lieb und teuer, dass sie auf die Förderung von Menschen aus armen, oft migrantischen Familien doch verzichten wollen. Stattdessen wirbt man im Ausland Kräfte an, für deren Ausbildung man nicht bezahlen musste.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal