Klasse halten

Die Aufsteigerinnen von Carl Zeiss Jena wollen wachsen

  • Gerald Fritsche, Jena
  • Lesedauer: 2 Min.

Als krasser Außenseiter gehen die Fußballerinnen des FC Carl Zeiss Jena in die neue Bundesligasaison. Zum Start am Sonntag empfangen die Aufsteigerinnen Bayer Leverkusen - und wollen gleich da den ersten Schritt in Richtung Klassenverbleib machen. »Dieses Ziel zu erreichen, wird schon eine absolute Herausforderung. Aber wir nehmen sie gerne an und sind sicherlich nicht chancenlos«, meint Trainerin Anne Pochert.

Jena war vor einem Jahr mit nur einem Punkt als FF USV aus der Bundesliga abgestiegen. Mit der Eingliederung beim FC Carl Zeiss gab es einen kompletten personellen Umbruch. Die Verantwortlichen setzen seitdem verstärkt auf selbst ausgebildete Nachwuchsspielerinnen. »Ich komme selbst aus dem Nachwuchsbereich und habe dort 15 Jahre gearbeitet. Ich weiß, wie hervorragend dort gearbeitet wird und dass wir große Talente haben. Wichtig ist, dass man ihnen vertraut und Spielzeit gibt«, sagt Pochert.

Über die vergangene Saison erzählt die 35-Jährige: »Natürlich haben diese jungen Spielerinnen noch nicht die Erfahrung. Deshalb war der Klassenverbleib unser einziges Ziel. Niemand hatte vorher damit gerechnet, dass wir ernsthaft um den Aufstieg mitspielen können.« Die Zwangspause durch den Lockdown bezeichnete die aus Dresden stammende Trainerin als Vorteil. Das Team hätte zusätzlich Zeit bekommen, sich zu entwickeln. Anschließend gab es keine Niederlage mehr.

Auch in der Bundesliga wird Jena die Entwicklung fortsetzen. Die Defensive, meint Pochert, sei bereits bundesligatauglich. Die vom VV Alkmaar verpflichtete Niederländerin Chantal Schouwstra soll dem Deckungsverbund weitere Stabilität verleihen. Zudem ist die in Jena ausgebildete Außenverteidigerin Karla Görlitz von der TSG Hoffenheim an die Saale zurückgekehrt.

Für mehr Erfahrung für das Spiel nach vorn sind die Thüringerinnen auf dem Transfermarkt fündig geworden. Von Turbine Potsdam wurde die slowenische Nationalspielerin Adrijana Mori für ein Jahr ausgeliehen. Weitere Zugänge sind Rita Schumacher aus Wolfsburg, Nicole Woldmann vom FC Bayern sowie die 25-jährige Angreiferin Verena Volkmer von Werder Bremen. »Wenn wir wieder mannschaftlich geschlossen auftreten, haben wir eine Chance. Es wird Rückschläge geben, das muss uns bewusst sein. Diese müssen wir aber als Chance sehen, um weiter zu wachsen«, sagte Pochert.dpa/nd

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.