Grüne Jugend: »Es gibt keinen Grund für Jamaika«

Parteijugendverband spricht sich gegen eine Koalition mit der Union aus

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Nach der Bundestagswahl hat die Grüne Jugend einer Koalition aus CDU, Grünen und FDP eine deutliche Absage erteilt. »Es gibt keinen Grund für Jamaika«, sagte der Sprecher der unabhängigen Jugendorganisation der Grünen, Georg Kurz, gegenüber dem »Tagesspiegel«. Die Union sei abgewählt worden und müsse in die Opposition. »Es ist ziemlich klar, dass Klimazerstörer Armin Laschet nicht Kanzler werden kann. Die Union hat jeden Anspruch auf eine Regierungsbeteiligung verloren«, sagte Kurz weiter.

Die Grüne Jugend vertritt rund 15.000 Mitglieder und gilt als deutlich linker als die Gesamtpartei. In den vergangenen Wochen hatte die Grüne Jugend einen eigenständigen Wahlkampf geführt und dabei für eine Koalition mit SPD und Linken geworben.

Für Rot-Rot-Grün gibt es jedoch keine Mehrheit im neuen Bundestag. Auch einer Ampel-Koalition mit SPD und FDP steht die Grüne Jugend skeptisch gegenüber: »Mit der FDP haben wir sehr wenig gemein. Wir müssen jetzt Klimaschutz mit sozialer Gerechtigkeit zusammenbringen«, so Kurz.

Ähnlich hatte sich vor der Wahl bereits die Co-Vorsitzende Anna Peters geäußert. Mit einer unionsgeführten Regierung ließen sich Themen wie das Mietenproblem, die Klimakrise, soziale Spaltung und der Mindestlohn nicht anpacken. CDU-Chef und Kanzlerkandidat Armin Laschet stehe »für eine Politik von gestern, für eine Politik von Stillstand«.

Sie ergänzte: »Deswegen ist für uns klar, dass wir dafür kämpfen, dass Armin Laschet kein Kanzler wird.« Auch eine Koalition ihrer Partei mit Union und FDP könne keine zukunftsfähige Politik machen. Eine Koalition mit SPD und FDP sei für die Grüne Jugend denkbar, sagte Peters. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal