Endlich Ächtung durchsetzen

Das Ziel einer landminenfreien Welt bis 2025 wird verfehlt, auch weil die USA, Russland und China an der Waffe festhalten

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 1 Min.

Fast ein Vierteljahrhundert ist es her, dass 1997 Landminen geächtet wurden – und doch stiegen in jedem der vergangenen sechs Jahre die Opferzahlen dieser heimtückischen Waffen an. Der Horror, den diese Waffen verbreiten, trifft militärische Gegner genau wie, oft beabsichtigt, Zivilisten.

Bis 2025, so das Ziel der Unterzeichner des Ottawa-Abkommens, sollte die Welt landminenfrei sein. Verboten sind Einsatz, Lagerung, Bau, Entwicklung und Handel von Antipersonenminen. Es gibt auch Fortschritte: Einige Staaten haben ihre Bestände vernichtet, zuletzt Sri Lanka; die Entminung etwa in Kroatien oder in Kambodscha geht voran, in Großbritannien und Chile wurde sie abgeschlossen. Doch jedes Opfer dieser geächteten Waffen, sei es in Syrien, Myanmar oder im jüngsten Konflikt in Berg-Karabach zwischen Aserbaidschan und Armenien, ist ein Rückschlag.

Wenn sich die Unterzeichnerstaaten kommende Woche treffen, müssen sie sich eingestehen, dass ihr Ziel kaum noch erreichbar ist. Vor allem auch nicht, weil sich die USA, Russland und China weigern, dem Abkommen beizutreten. Washington und Moskau wollen nicht einmal eine Weiterentwicklung der Waffen ausschließen. Ohne sie wird eine landminenfreie Welt nicht gelingen, werden die Waffen weiter Tod und Horror verbreiten.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal