Der General ist schon mal da

Daniel Lücking zur geplanten Einsetzung eines Corona-Krisenstabes

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Jetzt übernimmt das Militär, so der Eindruck, der um den Corona-Krisenstab entstanden ist. Nachdem Hauptstadtjournalist*innen den immer passiveren geschäftsführenden Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erlebten und die Ampelkoalition das Geheimnis um den neuen Hausvorstand noch nicht lüftet, stellen jetzt die Sprecher*innen in der Regierungspressekonferenz alles auf rot. Nichts geht mehr.

»Angesprochen fühlen sollte sich die Ampel«, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. »Der Krisenstab existiert noch nicht, er wird baldmöglichst eingerichtet«, so Regierungssprecher Steffen Seibert. Kaum zwei Minuten zuvor hieß es aus dem Gesundheitsministerium: »Vielleicht wissen Sie das nicht, es gibt schon einen General im Krisenstab, der den aktuellen Krisenstab leitet.« Seibert fordert an der Frage vorbei, man möge vielleicht mal »der Bundeswehr und ihren Angehörigen danken«.

Bei den Fragen nach der juristischen Grundlage kapituliert dann der Sprecher des Bundesinnenministeriums mit Inbrunst und benennt »Die Verfassung« als Grundlage für den bisherigen Krisenstab. Droht uns ein Einsatz im Innern? Gibt es den Angriffskrieg gegen Ungeimpfte oder nur Landesverteidigung der Pflegekräfte? Egal. Auf jeden Fall gibt es schon mal einen General.

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.