52 Prozent der in Deutschland Beschäftigten bekommen Weihnachtsgeld
Die alljährliche Diskussion
Nach der neuen Auswertung des Internetportals Lohnspiegel.de der Hans-Böckler-Stiftung bekommen mehr als drei Viertel (77 Prozent) aller Beschäftigten in Betrieben mit Tarifvertrag Weihnachtsgeld, hingegen nur 41 Prozent der Beschäftigten in Unternehmen ohne Tarifbindung.
Die Zahlung wird entweder durch Tarifverträge bestimmt oder beruht auf freiwilligen Leistungen des Arbeitgebers. »Angesichts der aktuell hohen Preissteigerungsraten ist das Weihnachtsgeld für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Jahr besonders wichtig«, sagte der Arbeitsmarktexperte der Böckler-Stiftung, Thorsten Schulten.
Nach wie vor gibt es den Angaben zufolge beim Weihnachtsgeld »bedeutsame Unterschiede« zwischen Ost- und Westdeutschland: In Westdeutschland bekommen 55 Prozent, in Ostdeutschland nur 40 Prozent der Befragten Weihnachtsgeld.
Aufschlussreich ist an der Auswertung: Frauen erhalten seltener Weihnachtsgeld als Männer. Bei den Frauen sind es 50 Prozent, bei den Männern dagegen 54 Prozent. Außerdem ist bei Vollzeitbeschäftigten der Erhalt von Weihnachtsgeld mit 53 Prozent wahrscheinlicher als bei Teilzeitbeschäftigten, von denen nur 47 Prozent die Sonderzahlung erhalten.
Noch ausgeprägter seien die Unterschiede zwischen Beschäftigten mit einem befristeten oder einem unbefristeten Arbeitsvertrag. Während lediglich 45 Prozent der Beschäftigten mit Befristung Weihnachtsgeld erhalten, sind es bei den Unbefristeten 53 Prozent.
In den meisten großen Tarifbranchen existieren gültige tarifvertragliche Bestimmungen. Die Höhe der tarifvertraglich vereinbarten Sonderzahlung weist dabei eine hohe Varianz auf, die bei mittleren Entgeltgruppen von 250 Euro in der Landwirtschaft bis zu 3715 Euro in der Chemieindustrie reicht.
Nur wenige Branchen haben beim Weihnachtsgeld einen Pauschalbetrag. In den meisten Fällen wird das Weihnachtsgeld als fester Prozentsatz vom Monatsentgelt berechnet. epd/nd
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