Werbung

Es kommt auf die Umsetzung an

Für ein »soziales Berlin« braucht es mehr als die Zusage finanzieller Mittel

  • Claudia Krieg
  • Lesedauer: 2 Min.

Am Geld allein soll es nicht scheitern, wenn es darum geht, der sozialen Misere, die durch die Coronakrise verschärft wird, vor allem im Bereich Wohnen und Arbeiten entgegenzusteuern. So lassen sich viele Ausführungen im Koalitionsvertrag der wahrscheinlich neuen Berliner Regierung wohlwollend interpretieren. Aber am Ende kommt es auf die Umsetzung an und darauf, wer bei der Diskussion hinzugezogen wird, wo genau und für was die Mittel aufgewandt werden. Das machen die Reaktion der Sozialverbände und auch der Gewerkschaften auf die jeweiligen Stellen in der Regierungsvereinbarung deutlich. Es wird nötig sein, auf das Fachwissen von dort ansässigen Expert*innen zurückzugreifen, damit nicht nur mit schönen Worten versehene Ausschüttungen und Vergabevorgänge stattfinden, die nicht dort unterstützen, wo sie am sinnvollsten und am dringendsten nötig sind.

Es braucht also Gremien, in denen Praktiker*innen aus allen Ebenen und Bereichen der sozialen Landschaft der Stadt zusammenkommen - in der, wie überall sonst auch, Armut keineswegs sexy, sondern ein riesiges Problem ist. Wo genau die Zugänge zu Beteiligung und Wohnraum, zu Bildung und Beratung, zu sozialen Leistungen und Chancengleichheit gefördert und ausgebaut werden müssen, wissen diejenigen am besten, die sich dazu seit Jahren und Jahrzehnten engagieren, allen politischen Großwetterlagen zum Trotz. Nur wenn die Regierungsvertreter*innen hier unbefangen und unbürokratisch den Austausch suchen, lösen sie das Versprechen auf eine »soziale Stadt« wirklich ein. Eine »große Klappe« haben die Berliner*innen außerdem bekanntlich selbst.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal