Gute Idee, aber leider naiv

Claudia Krieg zu den Vorhaben der neuen Bundesinnenministerin

  • Claudia Krieg
  • Lesedauer: 1 Min.

Waffengesetze verschärfen, Hass im Netz stärker verfolgen, die Heimat zu einer »für alle Menschen« machen, »egal wo sie herkommen, was sie glauben, wen sie lieben«: Dann könne sie auch wieder als etwas »Positives« wahrgenommen werden. Die neue Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat ihre Vorhaben im Kampf gegen den Rechtsextremismus präzisiert. Demnach bekomme, wer »psychisch auffällig« oder »offensichtlich radikalisiert« sei, demnächst keine Waffenerlaubnis mehr. Messengerdienste will Faeser über die Anbieter unter Druck setzen, wenn beispielsweise Telegram nichts dagegen unternehme, dass sich in seinen Chatgruppen Zehntausende tummeln, um ihren Hass bis hin zu Mordplänen zu pflegen.

Wer sagt es Nancy Faeser? Nicht Telegram ist das Problem, sondern die Neonazis, die den Dienst nutzen. Und wer Waffenbesitz kontrollieren will, muss in den Behörden anfangen. Die SPD-Politikerin nannte den Anschlag von Hanau als Grund ihrer Bemühungen - am Donnerstag wurden die Ermittlungen zur Mordattacke eingestellt. Und Rechtsextreme sind fester Bestandteil der Szene von Coronaleugnern, Impfgegnern und »Querdenkern« - die Aufforderung an diese, sich von den Rechten zu distanzieren, ist, mit Verlaub: naiv.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal