Es ist wild, was da auf uns zukommt

Rainer Rutz über die Rückkehr zum Distanzunterricht an den Schulen

  • Rainer Rutz
  • Lesedauer: 1 Min.

Nun kehrt mit Thüringen also das erste Bundesland nach den Weihnachtsferien zurück zur flächendeckenden Daheimbeschulung. Dabei hatten die Bildungsministerinnen- und -minister der Länder gerade erst ein »Bekenntnis zu offenen Bildungseinrichtungen« abgelegt, das sie »nun wirklich« in der Kultusministerkonferenz »eint«, so deren Präsidentin, Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD). Freilich hatte schon kurz darauf ausgerechnet Ernst selbst verfügt, dass der Start der Ferien in Brandenburg um mehrere Tage vorverlegt wird. Aber geschenkt.

Dass Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) aus der Schulen-offenhalten-bis-es-knallt-Riege ausschert, ist angesichts des ohnehin irren Infektionsgeschehens und der niedrigen Impfquote in seinem Land ein absolut richtiger Schritt. Mit Blick auf die allseits erwartete Omikron-Welle sollten nun auch andere Bundesländer ihre Unterrichtsmodelle für den Januar auf den Prüfstand stellen. Das muss nicht gleich »Distanzunterricht für alle« heißen. Aber es geht eben auch nicht an, dass etwa die Berliner Bildungsverwaltung seit Wochen alle Forderungen abbügelt, wenigstens die Präsenzpflicht an den Schulen aufzuheben, und auch sonst nach dem Motto »Alles halb so wild« verfährt. Doch, es ist wild, was da auf uns zukommt!

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