Rechte gegen den Antifaschismus

Ulrike Wagener über die Angriffe auf VVN-BdA und Nancy Faeser

  • Ulrike Wagener
  • Lesedauer: 2 Min.

Es ist eine ironische Wendung. Nancy Faeser schreibt einen Text über den NSU 2.0 und darüber, wie Menschen eingeschüchtert werde, die in der Öffentlichkeit für Toleranz, Freiheit, Weltoffenheit und den demokratischen Rechtsstaat einstehen. Als Folge wird die heutige Innenministerin von AfD- und CDU-Politiker*innen – die schamlos auf eine Kampagne der »Jungen Freiheit« einsteigen – zum Rücktritt aufgefordert. Der vermeintliche Aufreger: Der besagte Text erschien im vergangenen Jahr in »Antifa«, einer Publikation der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA). Die Aufgeregten berufen sich darauf, dass der Verein vom bayrischen Verfassungsschutz beobachtet wird.

Lesen Sie auch: Druck zum Konformismus. Der Geist des Radikalenerlasses prägt Behörden und öffentlichen Dienst bis heute

Es ist keine Überraschung, dass CDU-Politiker sich mehr um die Gefühle von Verfassungsschutzmitarbeitenden kümmern als um Opfer des Faschismus und Holocaust-Überlebende. Auch nicht, dass Letztere in einer Kolumne der »Welt am Sonntag« verunglimpft werden. Der Ball liegt nun bei der Innenministerin. Sie hat bereits deutlich gemacht, dass sie auf die Hetzkampagne nicht eingeht. Nun sollte sie sich dem ihr unterstellten Inlandsgeheimdienst widmen. Allzu oft werden hier Antifaschisten, wie VVN-BdA, bekämpft – und Faschisten geschützt.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.