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Der Krieg scheint gesetzt

Daniel Lücking über die gewollte Eskalation des Ukraine-Konflikts

Ein Auto dreht mit heulendem Motor Kreise auf einem ansonsten leeren Parkplatz. Das sinnfreie Schauspiel hat ein absehbares Ende, auf das die Zuschauenden nur warten. Die einzige Laterne, die mitten auf dem Platz steht, wird zum Endpunkt der Protzshow, als das Auto dann in selbige kracht.

So ähnlich verhält es sich gerade mit dem Ukraine-Konflikt. Nur, dass es kein Auto ist, das in eine Laterne kracht, und dass der Endpunkt eher für die heiße Phase des bislang kalten Krieges steht. Während Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sich in Zurückhaltung übt und quasi jeden Druck in Richtung Russland versucht zu vermeiden, beschleunigt der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter noch einmal zusätzlich. »Im Februar wird sich entscheiden, ob der bislang vor allem hybrid geführte Krieg durch Russland auch konventionell wird«, betonte Kiesewetter im »Handelsblatt«. Der Oppositionspolitiker hält US-Geheimdiensteinschätzungen für »plausibel« und vertraut damit ausgerechnet den Geheimdiensten, die das vorhersehbare Debakel in Afghanistan noch wenige Monate zuvor so überhaupt nicht kommen gesehen haben wollen. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace geht ebenso wenig friedensorientiert vor und diskreditiert die aktuellen Bemühungen des Westens um Gespräche mit Russland als Appeasementpolitik, die dem Verhalten gegenüber Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg gleichkäme.

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Schlechte Aussichten für die am Freitag dieser Woche beginnende »Münchener Sicherheitskonferenz«, die das Ketten- und Säbelrasseln verstärken dürfte. Es bleibt zu hoffen, das der russische Präsident Wladimir Putin dazu bewegt werden kann, den Hasardeuren einen Strich durch die Rechnung zu machen und dass er den unvermeidbar scheinenden Krieg absagt.

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