Kurze Hose, Holzgewehr

Daniel Lücking zu Rüstungsforderungen aus der Bundeswehr-Führung

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

»Die Bundeswehr, das Heer, das ich führen darf, steht mehr oder weniger blank da«, so tat es der Generalinspekteur des Heeres, Alfons Mais, am Donnerstag über seinen Social-Media-Auftritt bei LinkedIn kund. Kurze Hose, Holzgewehr – wie schlecht geht es der Armee wirklich? Glaubt man den Inspekteuren, dann geht es der Armee grundsätzlich schlecht und sie hat zu wenig Material und Personal. Freudig-souveräne Militärs, denen alles zur Verfügung steht, was sie zur Erfüllung des Auftrages brauchen, dürfte es im Soldatentum noch nie gegeben haben.

Es herrscht Krieg in Europa, meint Mais. Statt nüchtern zu konstatieren, was das Heer derzeit an Fähigkeiten hat und leisten kann, äußert der Inspekteur auf seinem Kanal hoch emotional, er sei angefressen. Man stelle sich vor, es ist Krieg, aber das Heer darf nicht hin?

Zwar hat kürzlich die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), die Generäle aufgefordert gegenüber der Politik Tacheles zu reden. Dass aber ein General klingt, als stehe der russische Einmarsch in Deutschland unabwendbar bevor, wenn nicht unverzüglich Panzer und Waffen beschafft werden, ist Panikmache. Oder aber eine unverhohlene Bewerbung für einen Job bei der Rüstungslobby.

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