- Kommentare
- Warnstreiks Sozial- und Erziehungsdienste
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Warum Verdi bei den Sozial- und Erziehungsdiensten nicht für eine Prozentangabe streikt
Wenn sich diese Woche Eltern aufregen, warum »mal wieder« in den Kitas gestreikt wird, sollten sie nicht den Beschäftigten die Schuld geben, denn die kämpfen zu Recht für eine bessere Anerkennung ihrer Arbeit. Stattdessen liegt die Verantwortung bei den kommunalen Arbeitgeber*innen.
Dass diese den Beschäftigten eine finanzielle Besserstellung verwehren, zeigt, wie weit es bei ihnen de facto mit dem Thema Gleichstellung her ist. So legte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi nicht von ungefähr einen ersten Aktionstag auf den 8. März, den internationalen Frauenkampftag. Denn über 80 Prozent der in diesem Bereich Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsdiensten sind Frauen. Und sie verdienen mit vergleichbaren Bildungsabschlüssen weitaus weniger als ihre Kolleg*innen in anderen, mehr durch Männer geprägten Berufsgruppen im öffentlichen Dienst.
Deswegen ging Verdi auch nicht mit einer Prozentangabe in die Verhandlungen mit den kommunalen Arbeitgeber*innen, was ein cleverer Schachzug war. Die Dienstleistungsgewerkschaft fordert stattdessen nichts anderes, als dass das Prinzip »gleicher Lohn für gleiche Arbeit« endlich auch mal umgesetzt wird.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.