Zynisches Urteil

Lisa Ecke über die Bertelsmann-Studie zu Ausbildungsperspektiven

  • Lisa Ecke
  • Lesedauer: 1 Min.

Als »besonders pessimistisch« bezeichnen die Autoren und Autorinnen einer Bertelsmann-Studie Jugendliche mit niedrigem Schulabschluss. Jede und jeder zweite von ihnen gab an, den Eindruck zu haben, die Zahl der Ausbildungsplätze reiche nicht. Die Bezeichnung als »pessimistisch« ist angesichts der Lebenswirklichkeit der Befragten ziemlich zynisch. Schließlich sieht die Realität für Schülerinnen und Schüler mit Hauptschulabschluss genau so aus, wie von den Betroffenen befürchtet. Über ein Drittel der 20 bis 34-Jährigen mit Hauptschulabschluss haben keine Ausbildung. Und das, obwohl viele Ausbildungsstellen unbesetzt sind. Ihre Einschätzung ist keinesfalls pessimistisch, sondern realistisch. Zwar sind in vielen Bundesländern Hauptschulen als eigenständige Schulform abgeschafft, doch der entsprechende Abschluss existiert auch an Gesamtschulen weiterhin. Und damit das Stigma als dumm und unfähig.

Die lebenslange Armut ist für die meisten programmiert. So sehen zwölf Prozent der Befragten ihre Zukunft in der Erwerbslosigkeit. Zwar will die Ampel-Regierung eine Ausbildungsgarantie einführen. Doch wie diese aussehen soll, ist unklar. Und wer mit Hauptschulabschluss doch einen Job ergattert, kann sich auf mieseste Bedingungen einstellen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal